Bundesarchiv Bild 175 14676 Leipzig Reichsgericht Russischer Panzer

Gedenken an den DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Kampf für Freiheit, Demokratie und ein besseres Leben

Am 17. Juni 1953 und den Tagen darauf demonstrierten Hunderttausende gegen die SED-Diktatur. Aus den anfänglichen Arbeiter-Protesten wurde schnell ein Aufstand gegen das ganze System. Die Niederschlagung durch die Sowjet-Armee bezahlten viele Demonstranten mit ihrem Leben.

Unser Landesvorsitzender Christian Hirte erinnert daran: „Der 17. Juni 1953 steht auf ganz besondere Weise für die Demokratie in Deutschland. Die Befreiung der DDR aus der Herrschaft der SED gelang damals noch nicht. Es wurde aber deutlich, dass es noch Demokraten gab, die sich gegen die Entscheidungen aus Ostberlin stellten.“

Auch in Thüringen
gingen tausende Bürger auf die Straße: in Erfurt, Sömmerda, Weimar, Nordhausen, im Eichsfeld und andernorts. Sie alle kämpften für mehr Freiheit und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Der Mut, mit dem sie sich gegen das SED-Regime stellten, bleibt unvergessen.

Primas: Unrecht des 17. Juni niemals vergessen

Zum heutigen Nationalen Gedenktag erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mittel­deutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Egon Primas:

"Am 17. Juni erinnern wir an den Mut, den Freiheitswillen sowie an die Sehnsucht nach besseren Lebensbedingungen, nach Demokratie und nach der Einheit Deutschlands, die 1953 mehr als eine Million Menschen in der DDR auf die Straße trieb und gegen die SED-Unrechtsregierung aufbegehren ließ.

Als die Masken der Menschenfreundlichkeit fielen, wurden sowjetische Panzer und Soldaten gegen die Zivilisten geschickt. Diese schlugen die Aufstände blutig nieder. Etwa 120 Menschen starben, 18 Demonstranten wurden standrechtlich erschossen, Hunderte verletzt sowie rund 6.000 verhaftet und zu Zuchthausstrafen verurteilt. Dies wollen wir niemals vergessen.

Die Sowjetunion der damaligen Zeit war der Geistes- und Waffenbruder der SED-Regierung. Ein Vielvölkerstaat, der seine Bürger unterdrückte, bespitzelte und für Vergehen ideologischer Natur in Gulags steckte.

Diesen Unrechtsstaat in seinen alten Grenzen will der russische Präsident, Wladimir Putin, nach eigenem Bekunden heute wieder errichten. Für Deutschland und Europa gilt es, sich dafür einzusetzen, dass ihm dies nicht gelingt – weder mit seinem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine noch mit etwaigen Angriffen gegen andere ehemalige Sowjetrepubliken, aber auch nicht in Russland selbst.

Im DDR-Widerstand wurde der 17. Juni zu einem Symbol für Freiheit und Demokratie, die dem Volk noch auf Jahrzehnte verwehrt bleiben sollten. Im Westen der deutsch-deutschen Grenze wurde der 17. Juni noch im selben Jahr zum „Tag der deutschen Einheit“ und zehn Jahre später zum „Nationalen Gedenktag des deutschen Volkes“ erklärt – und damit gerade auch für die deutschen Heimatvertriebenen zu einem der wichtigsten Symbole für den gemeinsamen Kampf für die Einheit Deutschlands.

Daher blicken wir an diesem Tag mit besonderer Empathie auf die Ukraine, die sich dem Angreifer Russland mit Mut und Entschlossenheit entgegenstellt. Die Ukraine kämpft um das, was sie sich seit dem Ende der Sowjetunion mühsam erarbeitet hat: Freiheit und Demokratie sowie die Einheit des Landes. Sie kämpft aber auch für uns – für Frieden und Freiheit in ganz Europa."

Foto: Bundesarchiv