Wallfahrt der Minderheiten an den St. Annaberg
Die „Wallfahrt der Nationalen und Ethnischen Minderheiten zum St. Annaberg“, die jedes Jahr am
ersten Juniwochenende stattfindet, ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahreskreis der
deutschen Minderheit in Polen. Am 2. Juni 2024 kamen erneut Tausende Pilger auf dem
oberschlesischen Inselberg zusammen, um miteinander „den Glauben zu stärken sowie unsere
Zukunft und die unserer Familien, aber auch die der Organisationen unserer nationalen und
ethnischen Minderheiten Gott neu anzuvertrauen“, wie es der Bischof der Diözese Oppeln,
Andrzej Czaja, ausdrückte.
Egon Primas, Bundesvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV)
– Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, war als Ehrengast vor Ort, da mit der Wallfahrt auch das
30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen dem Verband der deutschen sozial-kulturellen
Gesellschaften in Polen (VdG) und dem BdV-Landesverband gefeiert werden sollte, an dessen
Spitze er steht. Als OMV-Bundesvorsitzender richtete er Grüße des CDU-Parteivorsitzenden,
Friedrich Merz MdB, aus und wies darauf hin, dass die CDU mit ihrem neuen Grundsatzprogramm
weiterhin auch die Interessen der Heimatverbliebenen im Blick behalte. Außerdem erinnerte er
daran, wie die Partnerschaft zwischen VdG und BdV zustande gekommen war: nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs im Wunsch nach „Freiheit, Heimat und in christlicher Nächstenliebe“. Die
Bekenntnisse dazu seien neben dem Bekenntnis vor Gott als Christen wesentliche Fundamente für
ein freies und geeintes Europa.
Im Rahmen eines Festivals der Kinder- und Jugendgruppen der Minderheit wurde am Nachmittag
die Partnerschaft nochmals gewürdigt. Rafał Bartek, VdG-Vorsitzender, und Bernard Gaida,
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der FUEN, zogen ein kurzes,
positives Resümee aus 30 Jahren Zusammenarbeit, freuten sich auf deren Fortsetzung und
überraschten Primas mit einer Urkunde und einem handgefertigten Geschenk aus der Region.
Egon Primas dankte sichtlich gerührt und machte nochmals deutlich, wie wichtig es „gerade in der
heutigen Zeit ist zusammenzustehen und grenzüberschreitend für Verständigung zu werben“. Sehr
gern habe man geholfen, Deutschlehrer zu gewinnen, um die deutsche Sprache wieder zu stärken.
„Bis heute sind wir in herzlichem Kontakt und laden wir zum Beispiel Kinder der deutschen
Minderheit zu uns nach Thüringen ein. Auch die Kürzung des Deutschunterrichts war uns nicht
gleichgültig. Wir haben uns sofort an unsere Regierung in Thüringen gewandt, um auf diese
Diskriminierung hinzuweisen“, so Primas.
Bildrechte: BdV Thüringen e.V.